Es war mal wieder ein Höhepunkt

Leben und Arbeiten in Russland

Es gab viele Hits in meiner Zeit in Moskau, Kaluga, Sotschi und der Schwarzmeeregion.


Nun geht es für ein großes deutsches Bergbauunternehmen in der Region Wolgograd weiter.


Dazu folgt meinem Blog



www.wolgograd.blogspot.com




Dienstag, 10. Mai 2011

Tag des Sieges - 09. Mai 2011 in Moskau

dieses Jahr wollte ich versuchen, etwas von der Militärparade zum größten Russischen Nationalfeiertag zu sehen.

Um es vorneweg zu betonen. 
Ich bin kein Fan von Militärparaden und Technik. 
Immerhin sind die Geräte gebaut, um Menschen zahlreich und effektiv zu töten, egal welcher "patriotische" Grund dahinter steht.
Auch sollte man darüber nachdenken, das solche Panzer in Lybien und Syrien auf Zivilisten, Frauen und Kinder schiesen. 
Diese Technik ist leider notwendig, aber man muss sie nicht bejubeln.


Die Stimmung am Straßenrand wollte ich beobachten.

Da es ungeladenen Personen nicht möglich ist, die Parade direkt zu sehen, versuchte ich mir einen Sichtplatz am Puschkinplatz bei Zeiten zu ergattern.

Ich war um 08.00 Uhr auf dem Platz und .... 1000 Andere auch.

Also versuchte ich mein Glück und wollte mir einen heimlichen Schleichweg über Seitengassen an die Tverskaja schaffen, auf der die Militärfahrzeuge bereit standen - 1000 Andere ebenfalls.
Nachdem ich diese Aktion an der Mohovaja abbrach, weil alle Zufahrten gesichert waren, ging ich dem Strom entgegen und wieder auf den Puschkinplatz zurück.



Mit Tücke, List und aufgeblähten Ellebogen ergatterte ich mir einen Platz an der Absperrung mit freier Sicht auf den Platz. Ich war mit mir zufrieden und harrte der Dinge die da kommen.


Die Stimmung stieg, die Uhr tickte gegen 09.00 Uhr (10.00 Uhr Parade geplant) und der Druck der Massen von hinten wurde immer größer, als eine Durchsage erklärte, die Militärtechnik fährt nicht über den Puschkinplatz, sondern über den Neuen Arbat.

Hat mich wieder angeschissen, denn nun war ich der Letzte in den Massen der Richtung Arbat laufen konnte.
Dort angekommen waren natürlich nochmal eine halbe Million Menschen bereits vor Ort.

Auf der Brüstung des Tunnels 3.Ring fand ich ein erhöhtes Plätzchen, wo ich wenigstens das Bad in der Menge für die Militärfahrzeuge filmen konnte. Immer mit der Angst, von einem der Drängelnden in den Abgrund geschubst zu werden.



Die Veranstaltungen im Zentrum waren 2011 nicht so zahlreich wie 2010. Aber das Wetter stimmte und man konnte gut bummeln gehen und die Menschen beobachten.
Was mich sehr beeindruckt hat, es gab ringsum keine Betrunkenen und nirgendwo Alkohol zu kaufen.
Tverskaja

Veteranen

Stimmungsmacher

Zugangsscanner

vorm Roten Platz wzrde es voll


Alles wartet auf das Feuerwerk



Gegen Abend wollte dann natürlich Alle das große Feuerwerk sehen. Der Rote Platz war voll, es bildeten sich Gruppen mit Musikinstrumenten, die sangen und tanzten. Diese Gruppen wurden aber immer wieder von der Miliz aufgelöst. Also gingen die Musiker 20 Meter weiter und es bildeten sich wieder Gruppen.



Lustig war folgende Begebenheit:


Ein junges Liebespaar sitzt mit Großmutter neben mir auf der Bordsteinkante und ruhte sich aus.
Der junge Mann fragte mich was und ich antworte, tut mir leid, ich spreche nur Deutsch.
Alle drei schauen mich erschrocken und verwirrt an, plötzlich schallendes Gelächter, die Großmutter fällt mir um den Hals und kreischt, немецкий, немецкий, все градом (ein Deutscher  - hallo grüß dich), lacht tanzt und macht alles auf sich und mich aufmerksam. Diese Großmutter war aus der Veterangeneration und ich befürchtete, das sie entweder ihre letzte Kriegsbeute bejubelt, oder zuviel Wodka intus oder vielleicht doch echte Freude empfand 66 Jahre nach Kriegsende wieder einen Deutschen erwischt zu haben.
Erst muss ich Bleich, später Rot geworden sein und habe mich klammheimlich davongeschlichen.

Das war auch mein Glück was das Feuerwerk betraf.

Ich ging Richtung Große Moskwa Brücke, wo schon Massen warteten.
Alles schaute gegen 22.00 Uhr Richtung Leninberge und versammelte sich auch dort.
Ich fand an der anderen Brückenseite meine Nische und Bumm, ging das Feuerwerk genau in meiner Richtung los.


Wieder Glück gehabt, alle Anderen mussten sich umdrehen - ich stand schon Richtig.
Trotzdem war das Feuerwerk enttäuschend, denn Besucher auf dem Roten Platz sahen gar kein Feuerwerk.

Fast alle Zuschauer brachen vorzeitig Richtung Metro auf.
Richtung Metro "Platz der Revolution" - bis ein Milizlautsprecher durchsagte, diese Metrostation ist gesperrt. Ungefähr 2000 Menschen auf der Stelle kehrt und in Richtung Metro "Taganskaja".
War wenigstens noch ein Bummel mitten in Moskau, mitten auf der Straße.
Die Autos konnten nur noch stehen bleiben und warten bis die Menschenflut vorbei ist.
Nach 10 Minuten anstehen am Metroeingang habe ich dann den Nachhauseweg auch erfolgreich beendet.

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