Es war mal wieder ein Höhepunkt

Leben und Arbeiten in Russland

Es gab viele Hits in meiner Zeit in Moskau, Kaluga, Sotschi und der Schwarzmeeregion.


Nun geht es für ein großes deutsches Bergbauunternehmen in der Region Wolgograd weiter.


Dazu folgt meinem Blog



www.wolgograd.blogspot.com




Mittwoch, 27. April 2011

Wer war nun Schuld ?

Ein einfach geniales Poster fand ich auf dem Arbat.


Hat nun Lenin McDonalds gekauft oder hat McDonalds Lenin gekauft ?????

Erinnert mich an die in Russland bestehende Schizophrenie, auch einiger meiner russischen Kollegen und Bekannten. Für die ist Amerika immer noch der "Klassenfeind" - sprachens, steigen in den Caddy und fahren zu McDonalds zum Essen.

Sie haben noch nicht geschallt, das der "Klassenfeind" ihren Konsum und somit ihre Gesellschaft bestimmt. 

Sonntag, 24. April 2011

Free Hugs in Moskau - auf dem Arbat

Es war reiner Zufall.
Am Ostersonntag wollte ich das schöne Wetter nutzen und bin in Moskau auf den Arbat zum flanieren.
Was sich dann abspielte war Gänsehaut pur.
Plötzlich strömten aus allen Richtungen Jugendliche mit Sprechchören und Schildern  "Free Hugs" um sich auf dem Arbat zu versammeln.

Ich hatte noch nie etwas von diesen Aktionen gehört, war aber von der Atmosphäre fasziniert. Erst zu Hause konnte ich im Internet recherchieren, was "Free Hugs" bedeutet:


Die Free Hugs Campaign (engl. Gratis-Umarmungen-Kampagne) ist eine Bewegung, die von dem Australier Juan Mann begründet wurde. Diese ist vermutlich im Juni 2004 aufgekommen; inzwischen haben sich Menschen aus den unterschiedlichsten Nationen zum Mitmachen entschlossen.

Hier gehts zum Offiziellen Video der Free Hugs Compain.

Und dieses Video zeigt die Superstimmung auf dem Arbat am Sonntag den 24.April 2011.






Ostern in Moskau


Die Ostermesse fand um Mitternacht in der Erlöser Kathetrale statt. Auf Grund des zu erwartenden Besucheransturmes erschien es sinnlos überhaupt dabei sein zu wollen. 
Ein Bericht von der Nachrichtenagentur "Rainovosti" soll die Stimmung vermitteln.


Wir, ich und drei Freunde/innen entschlossen uns einen Ausflug ins "Grüne" zu machen
Es ging nach  BORODINO das Örtchen an dem Napoleon zum Stillstand kam.



Das Schlachtfeld von Borodino

eines der zahlreichen Monomente

Museum

Kutusov

Jährlich werden auf dem Schlachtfeld die Szenen nachgespielt, ein Riesenspektakel. Aber Heute war es hier sehr ruhig.

Auf dem Gelände liegt ein Frauenkloster und dort konnte ich wenigstens etwas Osteratmosphäre finden.

Frauenkloster


Osterspeisen warten darauf geweiht zu werden



Unser Durst nach Erlebnissen war noch nicht gestillt, also fuhren wir noch in Technische Museum Moskau.
Dort fasziniert mich immer wieder die Oldtimershow, hier nur ein paar Exponate.

Horch - Deutschland

BMW - Deutschland

Wolga - UdSSR

SIL - UdSSR

zwei Oldtaimer - Norbert und SIL ungefähr das gleiche Baujahr.


Donnerstag, 21. April 2011

Besuch aus Deutschland


Helena Dell und Frau Prof. Veruschka Götz besuchten im Februar 2011 Russland.

Ursprünglich wollten wir uns in Moskau treffen und das Tanzbein schwingen, leider musste ich dienstlich nach Sotschi.

Jetzt wo ich die beiden Damen so frierend sehe und diese Beiträge lese bin ich sicher, ich Idiot hätte den Dienstauftrag schmeißen müssen und mit den Damen ausgehen sollen.


Aber ihre Sicht über Moskau ist ein hervorragender Bericht und deckt sich auch im Schlussakkord mit meinem "Rammstein" Video. Ich kann jedem empfehlen das zu lesen.

Vielleicht klappt es mit dem Tanzbein, zumindest mit einem schönen Essen später noch mal.
Helena und Veruschka sind von mir herzlichst Eingeladen.


Samstag, 9. April 2011

Dienstreise ans Schwarze Meer

Ich musste wiedermal kurzfristig dienstlich nach Gelentschik am Schwarzen Meer.
So eine Reise ist immer wieder ein Erlebnis.

Hier soll mal eine kleine Impression solch Dienstreise darstellen.

        1. Abflug Moskau am Montag um 16.20 Uhr
        2. Ankunft Sochi - Adler 
3. Start mit dem Auto nach Gelendshik

6. Rückflug nach Moskau am Mittwoch um 15.40 Uhr


Wer Lust hat kann sich die ganze Aktion auch als Video anschauen. Viel Spass.


Freitag, 8. April 2011

Wie gefährlich ist Moskau ?

Immer wieder werde ich aus Deutschland gefragt, ob ich mich in Moskau überhaupt wohl und sicher fühle. Ein Bekannter machte mich auf die nachfolgenden Dokumentationen aufmerksam.
Dazu möchte ich folgendes Antworten:

Ich fühle mich in Moskau sicher!!

Diese Fernsehbeiträge sind interessant und vieles entspricht auch den heutigen Tatsachen.
Aber das was hier gezeigt wird, ist das Moskau vor ca. 10 Jahren.
Inzwischen hat sich viel geändert.
Moskau ist Internationaler geworden und braucht sich eines Vergleiches mit Welt Metropolen nicht scheuen, auch wenn vieles noch sehr, sehr gewöhnungsbedürftig ist.
Die Raser im Straßenverkehr, die Privilegierten in dicken Autos, die Hektik und die scheinbare Gefühlskälte der Menschen sind immer noch da. Aber man bemerkt einen Wandel.
Die Miliz scheint weniger bestechlich und mehr auf Durchsetzung von Ordnung und Disziplin getrimmt zu sein.(Ausnahmen gibt es immer mal).
Auch in den Supermärkten bemerkt man zusehends die westeuropäische Schule, Freundlichkeit gegenüber dem Kunden.
Moskau scheint auf dem besten Weg zu sein, sein altes, raues und wildes Image abzulegen.
Trotzdem kann ich diese Fernsehbeiträge unter dem Gesichtspunkt "Geschichtsunterricht" empfehlen.



T eil 2 und 3 der Doku Serie auf den Titel klicken oder hier
Killer am Kutusowski


Killer am Kutusowski












Samstag, 2. April 2011

Stadt der Milliardäre

Aus gegebenem Anlass mal ein kleines Bild der Gegensätze aus der Stadt der Milliardäre.
Ab diesem Monat werden wieder Tiefflieger über die Stadt donnern um für die große Militärparade am 09. Mai zu üben.
Wie jedes Jahr werden wieder Milliarden Rubel für diesen Akt der Selbstbefriedigung verpulvert.
Wenn ich dann bei meinem Gang durch die Metrostationen dieses Elend sehe, kommt mir die Galle hoch.
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, da habe ich schon mehr Elend gesehen. Aber das einfach zu fotografieren verbietet mir der Anstand diesen armen Menschen gegenüber.
paar Rubel zum Überleben

ich muss was verkaufen
Mitten auf dem Roten Platz




wenn wenigstens paar Knochen übrigbleiben

Natürlich, der da oben wirds schon richten

Moskau boomt, Moskau expandiert. Aus der grauen Stadt mit den Plattenbauten ist eine schnelle, moderne City geworden. Das reiche Moskau gehört aber nur wenigen Prozent der Bevölkerung. Die Mehrheit kämpft mit mehreren Jobs ums Überleben


Der Alltag in Moskau lässt sich mit einem herzhaften "on the limit" umschreiben: Wegstrecken dauern grundsätzlich immer 20 Minuten länger als gedacht, Menschenmassen spülen jeden, der sich nicht zielgerichtet rolltreppauf- oder abwärts boxt, an den Rand. Die Mentalität, die nur die Extreme "zuvorkommend" und "grob" zu kennen scheint, ist für Reisende längerfristig schwer erträglich. Aber so ist es eben, und deshalb gewöhnt man sich an Menschen, die auf Fragen nicht antworten, sondern wortlos weitergehen, Sammeltaxifahrer, die einen anschreien, weil man etwas falsch gemacht hat, auch wenn man nie herausfinden wird, was das war, genauso wie an die Hilfsbereiten, die dem Gast nach einem wodkagetränkten Abend zum Abschied das Familienporzellan verehren wollen.

Die Zeit, sich mit Literatur zu beschäftigen, eine fixe Größe der russischen Kultur, ist nur den Alten geblieben. Die anderen hasten durch die Stadt, stauen sich über Autobahnen in Richtung Zentrum, verbringen den Tag mit ein, zwei oder drei Jobs, um die horrenden Preise bezahlen zu können.

Wohnungen werden nicht mehr vom Staat vergeben, man mietet sie - wenn leistbar. Kleine Bleiben am Rande der Stadt sind schon um ungefähr 600 Euro zu haben. Die Nachfrage ist enorm, in den Außenbezirken entstehen binnen kürzester Zeit ganze Hochhaussiedlungen.

Die neuen Russen, die bisnes-meny, die gab es schon in den frühen 1990ern. Die Söhne der ehemaligen Apparatschiks trugen ihre Rolex und führten ihre Aufputzmädels spazieren. Gerne bei McDonalds und im Adidas-Sportanzug. Heute parken sie mit ihren amerikanischen Geländewagen der Marke Hummer, die wie Pitbull-Terrier auf vier Rädern aussehen, auf den Gehsteigen vor Luxusrestaurants. Fußgänger dürfen auf die Straße ausweichen. Es ist eine bullige Brutalität, mit der die Neureichen ihr Geld, ihre Macht und ihren Status vor sich her und über andere drüber schieben. An der nächsten Ecke bettelt eine Rentnerin für ihr Überleben, es tangiert die neuen Russen nicht.

In diesem Dunst aus Turbospeed und Erschöpfung, protzigen Statussymbolen und übertünchter Armut leben um die 19 Millionen Menschen. Sie kommen von überall her. Aus den ehemaligen Sowjet-Republiken, aus Sibirien, aus Europa und Übersee. Jeder sucht sein Glück in der "Goldgräberstadt", in der die Straßen so tiefe Löcher haben, dass ganze Existenzen darin verschwinden. 


Das wird diesen Personenkreis nicht interessieren. Dekadenz ist ihr Markenzeichen nach dem Motto: was gehen mich die armen Kreaturen an, sind doch selber Schuld.














Wer sich intensiv für Moskau interessiert, sollte die Filmreportagen " Moskau - Metropole Russlands" anschauen. Etwas lang aber sehr sehr informativ. 


Kann ich nur empfehlen, einfach Titel anklicken.


Moskau-Metropole Teil 1

Moskau-Metropole Teil 2

Moskau-Metropole Teil 3

Zugfahrt Sotschi - Moskau

Und hier nun wie versprochen ein besonderes Highlight, meine Zugfahrt von Adler nach Moskau.
Die Züge selbst faszinieren mich immer wieder, Top gepflegt und freundliches Personal. Da fühlt man sich wirklich wie persönlich eingeladen. Ich habe so einen Zug auch noch nie überfüllt gesehen. Meistens 2 Personen in einem 4er Abteil, da hat man Platz, kann sich aussuchen, ob man oben oder unten schläft. Radioanschluss und Fernsehen im Abteil-super.
Das Personal hält die Waggons in Ordnung. Ich bekam gratis ein paar Hausschuhe, damit ich mit meinen Straßenschuhen den Teppich nicht schmutzig mache.
In den Toiletten kann man sich ohne Bedenken waschen und Geschäfte erledigen. Selbst ausreichen Papierauflagen für den Sitz sind vorhanden.
Allerdings stört mich persönlich, das die Züge nie schneller als 100 Km/h fahren, deshalb auch die lange Fahrzeit von 25 Stunden. Das wird bei allem Komfort dann doch irgendwann langweilig, denn den größten Teil der Strecke sieht man nur Bäume, dazwischen mal ein Dörfchen, Bäume und wieder Bäume.
Kann mir gar nicht vorstellen so eine Zugfahrt nach Wladiwostok - eine Woche !